Geschichte

Zur Geschichte der alten Erlöserkirche

  • erbaut auf dem alten Kirchplatz Stötteritzer Straße/Ecke Riebeckstraße
  • Grundsteinlegung am 14. April 1868
  • Kirchweihfest am 25. Juli 1869
  • Kosten: 27.000 Taler
  • Zerstörung durch angloamerikanische Bomben am 27. Februar 1945
    (nur der Turm stand noch im Trümmerfeld, er wurde im Juni 1945 gesprengt)

„Der Platz, auf dem die Kirche stand, wird leer bleiben“ – so lautete die Auskunft, als die Gemeinde nach dem Krieg einen neuen Kirchbau plante.
Die Gemeinde erhielt im Austausch ein neues Kirchbaugelände in der Dauthestraße – dort, wo früher die St. Georgskapelle gestanden hatte, von der nach dem Bombenangriff ebenfalls nur eine Ruine übrig geblieben war.
Ein Kreuz auf jenem Gelände weist darauf hin, dass sich dort unter freiem Himmel immer wieder die Gemeinde versammelt hat – zu verschiedenen Andachten, Gottesdiensten und Festen.
Trotz der Zerstörung der Kirche ist die Gemeinde über ein halbes Jahrhundert hinweg bestehen geblieben – wenn sie sich auch im Laufe der Zeit verändert hat.

Die gemeinsame Arbeit auf dem neuen Kirchbaugelände, die in den Jahren von 1954 – 1960 geschah, hat die Gemeinde auf eine besondere Weise zusammengeführt. So wurden z.B. in den Sommermonaten 2-3mal pro Woche Ziegel geputzt und Schutt geräumt.
Die Gemeinde hoffte damals, dass wieder einmal eine Erlöserkirche gebaut oder wenigstens ein großer Gemeindesaal aus den Trümmern neu entstehen könnte, um der dringendsten Raumnot abzuhelfen.
Zahlreiche Verhandlungen sind mit den staatlichen Behörden geführt worden – doch an einen Neubau war damals nicht zu denken.

Die Gottesdienste feierte die Gemeinde dann bis zum Sommer 2004 in der Kapelle der Salomonstiftung, Oststraße 51.

Es ist bewundernswert: über ein halbes Jahrhundert gab die Gemeinde ihren Plan, eine Kirche bzw. ein Kirchgemeindezentrum zu bauen, nicht auf!
Welch ein Mut und großes Durchhaltevermögen stecken doch hinter solch einem Vorhaben!
So wurden immer wieder kleine und größere Summen für den Neubau gespendet und zweckbestimmt durch den Kirchenvorstand angespart.
Als eine beachtliche Summe zusammengekommen war, wurde der Bau eines kirchlichen Gebäudes konkret in die Planung „Kirchliches Neubauprogramm in der DDR“ aufgenommen.
Doch die Verwirklichung und Umsetzung der Pläne konnte nicht geschehen – so grotesk es klingt: durch die „Wende“ im Herbst 1989.
Aus den alten Bundesländern zugesagte Gelder standen plötzlich nicht mehr zur Verfügung. Und das von der Gemeinde angesparte Geld – so viel es auch war – reichte unter den neuen Bedingungen nach der Währungsunion nicht mehr aus … .
Also musste in der Erlöserkirchgemeinde weiterhin Geld für ein neues Kirchgemeindezentrum gesammelt werden.